Veranstaltungen des Instituts für ökumenische Forschung


Vorlesungskommentar Wintersemester 1995/96


Institut für ökumenische Forschung,
Direktor: Prof. Dr. Dr. H. Küng D. D.
Nauklerstraße 37a
Tel. (07071) 29 28 71 / 29 28 90
Öffnungszeiten: Mo-Fr. 08.30-12.00 und 13.30-17.30 Uhr

STUDIUM-GENERALE-VORLESUNG anläßlich der Emeritierung:

THEMEN EINES LEBENS. Theologie auf der Schwelle zum 3. Jahrtausend

Professor Dr. Hans Küng

Nach 35 Jahren Lehrtätigkeit an der Universität Tübingen ist die Zeit gekommen, Abschied zu nehmen. Zugleich ist die Gelegenheit gegeben, in Rückblick und Vorausblick eine Standortbestimmung der Theologie auf der Schwelle zum 3. Jahrtausend zu geben. In der Vorlesung sollen die großen Themen eines Theologenlebens noch einmal aufscheinen, freilich nicht biographisch-anekdotisch, sondern sachlich-analytisch. Der Versuch wird gemacht, den eigenen theologischen Weg als exemplarische Zeitgenossenschaft zu beschreiben: Die großen Themen der Theologie sind nie subjektlos und kontextunabhängig erarbeitet worden, sondern stets mit persönlichem Engagement für die Sache. Dies soll in der Vorlesung noch einmal den Zuhörern vermittelt werden, Bilanz der Vergangenheit ziehend, um Perspektiven für die Zukunft zu gewinnen.

Termine:

23. Oktober 1995: Worauf menschliche Existenz sich gründet

06. November 1995: Die unausweichliche Frage nach Gott

20. November 1995: Orientierung an Jesus Christus

04. Dezember 1995: Kirche, Konzil und Reform

11. Dezember 1995: Die mögliche Einheit der Christenheit

08. Januar 1996: Frieden zwischen den Weltreligionen

22. Januar 1996: Weltethos und Weltpolitik

Abschiedsveranstaltungen für Hans Küng

05. Februar 1996: Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel: Theologie in Freiheit

12. Februar 1996: Prof. Dr. Walter Jens: Zum Abschied

Zeit: Mo 20-22 Uhr

Ort: Kupferbau, Hörsaal 25

SEMINAR: WOZU EIN WELTETHOS?

Internationale Stimmen aus Politik, Kultur und Religion

Kompaktseminar

Professor Dr. Hans Küng

Im September 1993 hat das Parlament der Weltreligionen in Chicago eine Erklärung zum Weltethos verabschiedet. Diese Erklärung hat eine breite Diskussion aus dem Bereich von Politik, Kultur und der Religionen ausgelöst. Zahlreiche internationale Persönlichkeiten haben sich zur Sache eines Weltethos engagiert geäußert. Deutlich wird, daß Menschen in allen Religionen auf der Suche nach dem Verbindlichen sind, das sie in der einen Weltgesellschaft besser zusammenleben läßt. Auch Repräsentanten von Politik und Kultur sind in höchstem Maße am Thema eines Weltethos im Zusammenhang einer immer stärker zusammenwachsenden Weltökonomie, Weltökologie und Weltkommunikation interessiert. Das Seminar versucht, diese internationale Diskussion um Weltethos zu analysieren. Erkenntnisleitend ist die Frage: Wird sich ein Weltethos durchsetzen?

Textgrundlage:

H. Küng (Hrsg.), Ja zum Weltethos. Perspektiven für die Suche nach Orientierung, München 1995.

Einführende Literatur:

H. Küng , Projekt Weltethos, München 1990 (Taschenbuchausgabe: Serie Piper 1659)

H. Küng/K.-J. Kuschel (Hrsg.), Erklärung zum Weltethos. Die Deklaration des Parla mentes der Weltreligionen, München 1993 (Serie Piper 1958)

Termin: Fr-So, 24.-26. November 1995

Zeit: Kompaktveranstaltung nach speziellem Programm

Ort: Institut für ökumenische Forschung

Anmeldung: Liste liegt im Institut für ökumenische Forschung

Sprechstunde: nach telef. Rücksprache (T. 62646 oder 29-6978)

DOKTORANDEN- UND HABILITANDENKOLLOQUIUM:

Prof. Dr. Hans Küng

Termin: Fr-So, 20.-22. Oktober 1995

Zeit: Kompaktveranstaltung nach speziellem Programm, auf besondere Einladung

Ort: Fabri-Institut, Blaubeuren

Sprechstunde: nach telef. Rücksprache (T. 62646 oder 29-6978)

VORLESUNG: ÖKUMENE OHNE KONFESSIONEN?

Religiöse Individualisierung, Synkretismus und Pluralismus im Christentum

Professor Dr. Urs Baumann

Religions-soziologische Untersuchungen zeigen in den 90er-Jahren eine Verwischung der konfessionellen Profile. Zwar gehören immer noch die meisten von der familiären Herkunft her einer der großen Konfessionskirchen an, aber in ihrem Verhalten zeigen sie sich immer weniger konfessionsorientiert. Ebenso spielt zwar die christliche Tradition als Bezugspunkt religiöser Orientierung weiterhin eine wichtige Rolle, aber gleichzeitig treten zunehmend andere Quellen religiöser Tradition ins Bewußtsein. Die individualisierte Religion unserer Tage zeigt eine deutliche Tendenz zum Synkretismus. Diese Entwicklung hat erhebliche Auswirkungen nicht nur auf die einzelnen Kirchen, sondern auch auf die Ökumene. Wie kann Kirche sich definieren, wenn sie sich nicht mehr unbedingt auf die Bekenntnistreue ihrer Mitglieder stützen kann? Was heißt Bekenntnis in einer Zeit individualisierter Religiosität? Was bedeutet Ökumene in der Gemeindepraxis, wenn sie es überwiegend mit Menschen zu tun hat, die konfessionell kaum sozialisiert sind und von den traditionellen konfessionellen Unterschieden kaum noch berührt werden? Die Vorlesung versucht, auf dem Hintergrund dieser Situation zunächst Bedeutung und Kriterien, Bedingungen und Erfordernisse christlicher Bekenntnisbildung neu zu verstehen und zu fassen. Ausgehend von den Bekenntnistraditionen des Neuen Testamentes und einer Analyse der entscheidenden Phasen der Bekenntnisbildung und Konfessionalisierung, soll die Gemeinde als ursprünglicher Ort der Bekenntnisbildung und als Subjekt der Theologie wiedergewonnen werden. Kirche - so lautet die Ausgangsthese - ist ohne sachlichen Konsens in den maßgeblichen Grundfragen christlicher Glaubensexistenz nicht lebensfähig, aber das Bekenntnis ist in der heutigen religiösen Situation nicht mehr der selbstverständliche Ausgangspunkt, sondern allenfalls das Ziel eines lebendigen Gemeindebildungsprozesses. Den Weg dahin möchte die Vorlesung auskundschaften.

Einführende Literatur:

W. Rieß , Glaube als Konsens. Über die Pluralität und Einheit im Glauben, München, 1979; H. Küng , Das Christentum. Wesen und Geschichte, München-Zürich 1994 (bes. Teil B.); A. Dubach , Nachwort: Es bewegt sich alles, Stillstand gibt es nicht, in: Jede(r) ein Sonderfall. Religion in der Schweiz, Zürich-Basel 21993, 295-313; U. Baumann Ökumene ohne Konfessionen?, Manuskript 20 S. (Kopier vorlage im Institut); H. Waldenfels , Art. Synkretismus/Eklektizismus, in: Lexikon der Sekten, Sondergruppen und Weltanschauungen, hg. v. H. Gasper u. a., Freiburg-Basel-Wien 1990, 998-1006.

Zeit: Mo 14-15 Uhr (1std.)

Ort: siehe Aushang zu Semesterbeginn

Beginn: Mo 23. Oktober 1995

Sprechstunde: Mi 10-12 Uhr im Institut für ökumenische Forschung oder nach Vereinbarung (T. 29-2890)

SEMINAR: INKULTURATION UND GANZHEITLICHE VERKÜNDIGUNG

Professor Dr. Urs Baumann/Professor Dr. Albert Biesinger

Christliche Inkulturation bedeutet, daß die Botschaft Jesu Christi so in wechselnde kulturelle Kontexte eingebettet wird, daß sie ohne Verlust oder Verfälschung der maßgeblichen Glaubensgehalte zur ureigenen Sache einer bestimmten Kultur wird. Christentum soll mit anderen Worten aus dem Sinn und Geist, aus dem besonderen Denk- und Sprachhorizont der Menschen Gestalt annehmen, die es konkret ansprechen will. Heute erleben wir auf verschiedensten Ebenen in unserem eigenen kulturellen Kontext einen radikalen Umbruch. Die Folge ist ein gravierender Traditionsverlust und eine Verkündigungskrise des Christentums, das sich offenbar der Mehrzahl der Menschen auch in unserem Lande nicht mehr ausreichend verständlich machen kann. Unser Seminar soll diese Situation zunächst auf dem Hintergrund der religionssoziologischen und -psychologischen Gegebenheiten analysieren, um dann die konkreten Konsequenzen zu bedenken und Schritte für eine im Blick auf die Menschen möglichst ganzheitliche Verkündigung zu überlegen.

Diese Lehrveranstaltung ist Teil eines interuniversitären Seminars, gemeinsam mit den Universitäten Berlin, Frankfurt, Freiburg, Fribourg/CH und Tübingen. Die Mitglieder der an einem ähnlichen Thema arbeitenden Seminargruppen dieser Universitäten treffen sich vom 11.-13. Januar 1996 zu einer Abschlußakademie in Fribourg/CH. Die Teilnahme daran ist verpflichtend.

Einführende Literatur:

H. Barz , Jugend und Religion, Bd. 1-3, Opladen 1992; U. Baumann , Ökumene ohne Konfessionen, Manuskript, Tübingen 1995; A. Bisinger/J. Sayer , Von lateinameri kanischen Gemeinden lernen, München 1988; A. Dubach u.a. (Hrsg.), Jede(r) ein Sonderfall, Zürich-Basel 1993; J. Hänle , Heilende Verkündigung, Dissertation, Tü bingen 1995.

Zeit: Mo 18-20 Uhr (2std.); zusätzlich Blocklehrveranstaltung 11.-13.01.1996 in Fribourg/CH

Ort: Theologicum (Raum s. Aushang zu Semesterbeginn)

Beginn: Mo 23. Oktober 1995

Anmeldung: Liste liegt in der Seminarverwaltung des Theologicums ab 15.09.1995

Prüfungsrelevanz: Benoteter Seminarschein im Fach Praktische Theologie/Religions pädagogik. Voraussetzung: Hausarbeit oder schriftlich ausgearbeitetes Seminarreferat.

Sprechstunde: Prof. Baumann: Mi 10-12 Uhr im Inst. für ökum. Forschg. oder nach Vereinb. (T. 29-2890) Prof. Biesinger: Di 12-13 Uhr

SEMINAR: PATCHWORK-RELIGIOSITÄT.

Einübung in die Wahrnehmung spiritueller Erfahrung unter den Bedingungen indivi dualisierter Religion

Professor Dr. Urs Baumann

in Zusammenarbeit mit Dipl. Theol. Stefan Schumacher

Eines der markantesten Indizien für die Veränderung der religiösen Landschaft ist das Phänomen der Individualisierung. Mehr als jemals zuvor ist Religion zu einer Sache persönlicher Wahl und Zuständigkeit geworden; gleichzeitig haben die Vorgaben der Kirchen deutlich an Gewicht verloren. Das Ergebnis ist eine sehr individuell gefärbte Patchwork- oder Fleckerlteppich-Religiosität. Problematisch daran ist vor allem, daß es den einzelnen immer schwerer wird, über ihre personalisierte Religiosität mit anderen zu sprechen. Aufgabe des geplanten interaktiven theologischen Seminars ist es, diese Situation zu verstehen, im Blick auf den eigenen Erfahrungshintergrund zu reflektieren und kommunikative Methoden kennenzulernen, um mit individualisierten religiösen Erfahrungen besser umgehen zu lernen. Operatives Ziel des Seminars ist es deshalb, die theologische Ausdrucksfähigkeit der TeilnehmerInnen zu erweitern und den Umgang mit religiöser Wahrnehmung und Sprache bewußter zu machen.

Auf der inhaltlichen Seite bedeutet dies:

- Erarbeitung des theoretischen religionssoziologischen Hintergrunds mit dem Ziel, die eigene religiöse Situation besser einordnen zu können;

- Auseinandersetzung mit kommunikationspsychologischen Modellen, die sich auch für den Umgang mit theologischen Texten und Kontexten eigen;

- Analyse von exemplarischen Zeugnissen spiritueller Erfahrung (Textbeispiele).

Auf methodischer Seite bedeutet dies:

- experimentelle Übungen in der Seminargruppe zur sinnenspezifischen Wahrnehmung von Wirklichkeit;

- vertiefte Wahrnehmung der Repräsentationsformen eigener Erfahrungen im per sönlichen Denken, Handeln und Empfinden;

- Vermittlung exemplarischer, spiritueller Fremderfahrung mit dem eigenen Erfah rungskontext.

Einführende Literatur: M. Krüggeler , Inseln der Seligen: Religiöse Orientierungen in der Schweiz, in: Jede(r) ein Sonderfall? Religion in der Schweiz, hg. v. A. Dubach, J. Campiche, Zürich, Basel 21993, 93-132; D. Mieth , Annäherung an Erfahrung - Modelle religiöser Erfahrung im Christentum, in: Religiöse Erfahrung. Historische Modelle in christlicher Tradition, hg. v. W. Haug/D. Mieth, München 1992, 1-16; R. Bandler/ J. Grinder , Metasprache und Psychoterapie, Paderborn 71992; W. Bachmann , Das neue Lernen. Eine systematische Einführung in das Konzept des NLP, Paderborn 31993.

Zeit: Mi 17-20 Uhr (14täglich)

Termine: Bitte beachten Sie den Aushang zu Semesterbeginn

Ort: Institut für ökumenische Forschung

Beginn: Mi 18. Oktober 1995

Anmeldung: Liste liegt im Institut für ökumenische Forschung

Prüfungsrelevanz: Benotete Seminarscheine können im Rahmen der Diplom-Prü fungsordnung der Kath.-Theol. Fakultät Tübingen als 2. Qualifikationsschein im Schwerpunktfach Dogmatik eingereicht werden.

Sprechstunde: Baumann: Mi 10-12 Uhr im Inst. für ökumen. Forschg. oder nach Vereinbg. (T. 29-2890]

VORLESUNG: GROSSE BIBLISCHE GESTALTEN IM SPIEGEL DER LITERATUR DES 20. JAHRHUNDERTS

Professor Dr. Karl-Josef Kuschel

Große Gestalten des Alten und Neuen Testamentes haben in der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts eine überraschend große Rezeption erfahren - oft gerade bei Autoren, bei denen man es nicht von vorneherein erwartet hätte. Die Dichter sind dabei ganz eigene Exegeten - mit Sensibilität für die Dramatik biblischer Geschichten und die Poesie biblischer Stoffe. Welche Bibel erscheint im Spiegel der Literatur unseres Jahrhunderts? Welche biblische Gestalten fordern moderne Schriftsteller zur Gestaltung heraus? Welche Rolle spielen Figuren wie Noah, Abraham, David, Jeremias, Hiob, Judith auf der einen oder Judas, Maria, Petrus und Jesus auf der anderen Seite? U. a. werden behandelt Texte von Nelly Sachs, Franz Werfel, Joseph Roth, Rolf Hochhuth, Anna Seghers, Walter Jens und Stephan Heym.

Zur Einführung:

K.-J. Kuschel , Vielleicht hält Gott sich einige Dichter. Literarisch-theologische Portraits, Mainz 1991;

W. Gössmann , Welch ein Buch! Die Bibel als Weltliteratur, Stuttgart 1991;

J. Ebach/R. Faber (Hg.), Bibel und Literatur, München 1995.

Zeit: Do 15-17 Uhr (2st.)

Ort: s. Aushang zu Semesterbeginn

Beginn: 19. Oktober 1995

Sprechstunde: Mo 16-17 Uhr im Institut für ökumenische Forschung

oder nach Vereinbarung (T. 29-2890 oder priv. 07073/4142)

SEMINAR: THEOLOGIE DER RELIGIONEN NACH KARL BARTH UND KARL RAHNER:

Professor Dr. Karl-Josef Kuschel

Das Verhältnis Christentum-Weltreligionen steht in heutiger Theologie neu zur Bestimmung an. Die Wahrnehmung des religiösen Pluralismus ist für immer mehr Christen ein Faktum und zugleich eine tiefe Beunruhigung. Kann sich der christliche Wahrheitsanspruch gegen andere Wahrheitsansprüche behaupten? Oder muß er sich relativieren und pluralisieren, um in der Welt von heute interreligiös dialogfähig zu werden? Können christlicher Missionsauftrag und die Notwendigkeit des interreligiösen Dialogs überhaupt versöhnt werden? Fragen wie diese will das Seminar aufgreifen und im Gespräch mit zwei theologischen Klassikern des 20. Jahrhunderts vertiefen. Barth und Rahner haben eigenständige Entwürfe zur christlichen Theologie der Religionen vorgelegt, deren Stärken und Aporien analysiert werden sollen.

Einführende Literatur:

K.-J. Kuschel , Christentum und nichtchristliche Religionen. Theologische Modelle im 20. Jahrhundert, Darmstadt 1994.

Zeit: Mo 17-19 Uhr (2std.)

Ort: Institut für ökumenische Forschung

Beginn: Mo 16. Oktober 1995 (ausnahmsweise am 1. Montag im Semester!)

Anmeldung: Liste liegt im Institut für ökumenische Forschung

Prüfungsrelevanz: Benoteter Seminarschein. Voraussetzung: Hausarbeit oder schriftlich ausgearbeitetes Seminarreferat. Im Rahmen der Diplom-Prüfungsordnung der Kath.-Theol. Fakultät Tübingen kann dieser Schein als 2. Qualifikationsschein im Schwerpunktfach Dogmatik eingereicht werden.

Sprechstunde: Mo 16-17 Uhr im Institut für ökumenische Forschung

oder nach Vereinbarung (T. 29-2890 oder priv. 07073/4142)

ARBEITSKREIS: THEOLOGIE UND LITERATUR

Professor Dr. Karl-Josef Kuschel

Besprechung laufender Arbeiten

Zeit: 1std. nach Vereinbarung

Sprechstunde: nach Vereinbarung (T. 29-2890 oder priv. 07073/4142)

Die für das WS 1995/96 angekündigten Lehrveranstaltungen von Privatdozentin Dr. Anne Jensen können nicht stattfinden, da sie eine Gastprofessur an der Humboldt-Universität in Berlin übernommen hat.

Ü B U N G : INDIGENISCHE (Yanomami und Tupi-Guarani) UND

AFRIKANISCHE (Yoruba) RELIGIOSITÄT IN BRASILIEN:

Ein Beispiel von Synkretismus in der Auseinandersetzung mit dem Christentum

(Wiederholung)

Claudio Mattes, M. A.

In der Weltordnung und in der Weltanschauung von den sogenannten Naturvölkern gibt es bestimmte Strukturen, die in der abendländischen Denktradition verlorengegangen sind. Solche Strukturen sind aber von tiefer geistiger Bedeutung, und in einer gewissen Hinsicht nähern sie sich einer mystischen Tradition, die wir im Christentum finden können (z.B. Franziskus von Assisi, Theresa von Avila, Meister Eckart). Durch eine korrekte Interpretation finden wir in den religiösen Traditio nen der Naturvölker reiche Elemente, die uns helfen können, das Christentum in einer anderen Perspektive zu verstehen, und gleichzeitig ermöglichen sie uns eine tiefere Innerlichkeit und Spiritualität.

Einführende Literatur:

Alexandre Ganoczy , Suche nach Gott auf den Wegen der Natur - Theologie, Mystik, Naturwissenschaften, Düsseldorf 1992; Maria S. Cipolletti , Jenseits vorstellungen bei Indianern Südamerikas, München 1982; Sabine Hargous , Be schwörer der Seelen: das magische Universum der südamerikanischen Indianer, Basel 1970.

Zeit: Mi 14-16 Uhr (2std.)

Ort: Institut für ökumenische Forschung

Beginn: Mi 25. Oktober 1995

Anmeldung: Liste liegt im Institut für ökumenische Forschung

Sprechstunde: nach telef. Vereinbarung (Tü. 610494)

DATENBANK-SCHULUNG: THEOLOGIE-PHILOSOPHIE

Benutzer-Einführung in die theologische Bibliographie/Dokumentation

(in Zusammenarbeit mit der UB Tübingen)

Dr. Thomas Riplinger

Für Doktoranden und Habilitanden, aber auch für Examenskandidaten und Seminarteilnehmer, stellt sich immer wieder die Frage: Wie komme ich an Literatur zu meinem Thema heran? Dazu gibt es eine Fülle bibliothekarischer Hilfsmittel, deren sinnvolle Benutzung aber erst gelernt werden muß. Diese Veranstaltung soll die verschiedenen Hilfsmittel vorstellen, wobei der Schwerpunkt auf der Benutzung der verschiedenen internationalen theologischen Datenbanken sowie der Kataloge des Instituts für ökumenische Forschung und der Universitätsbibliothek liegt. Die Veranstaltung ist auch für Studienanfänger geeignet.

Zeit: Das Kolloquium dauert zwei Stunden und wird nach Bedarf monatlich zu wechselnden Zeiten wiederholt.

Vorläufige Termine: Mi 18.10.95, 09-11 Uhr und Fr 17.11.95, 15-17 Uhr

Ort: Institut für ökumenische Forschung und UB Tübingen

Anmeldung: Liste liegt im Institut für ökumenische Forschung

Sprechstunde: Mo 15-17 Uhr und nach Vereinbarung (T. 29-2890 oder 29-2847)